Tier und Natur
Fleißige Biene auf Blüte
Michaela 26.6.2017

Von Bienen, Blumen und Briefmarken

Kaum scheint im Frühling die Sonne und wärmt die Luft etwas auf, geht es schon los. Überall schwirren und summen die fleißigen Bienen herum, fliegen von einer Blüte zur nächsten und bestäuben sie. Den wenigsten Menschen ist bewusst, wie wichtig die Arbeit dieser kleinen Flieger für uns ist.

Emsige Bestäuber

Die Natur hat das ja geschickt geregelt: Bienen (und andere Insekten) werden durch den süßen Duft oder die Farbe der Blüten angelockt, bestäuben beim Hineinklettern die Pflanze und werden mit nahrhaftem Nektar und Pollen dafür belohnt – so hat jeder etwas davon. Unermüdlich fliegen die kleinen Honigbienen durch Wiesen, Gärten, Obstplantagen und Wälder und sorgen so dafür, dass Pflanzen Früchte tragen und sich vermehren können. Und wir Obst und Gemüse ernten können.

Unbezahlbare Honigproduzenten

Honig von den Bienen
Honig – unser liebstes Bienenprodukt (© Valentyn Volkov – shutterstock.com)

Und als „Nebenprodukt“ ernten wir dann auch noch den Honig, den die Bienen mühsam produziert haben, um ihren Nachwuchs zu füttern. Ob man die Behausungen, die der Imker den Bienen zur Verfügung stellt, vielleicht deshalb „Beuten“ nennt, weil der Imker damit „Beute macht“? Schließlich liefern uns die fleißigen Tierchen ja nicht nur Honig, sondern auch Wachs, Propolis und Gelée royale. Als Gegenleistung bekommen sie quasi freies Wohnrecht und Ersatzfutter für den Honig, den wir ihnen wegnehmen. Und dazu noch medizinische Behandlung im Krankheitsfall und ein warmes, sicheres Winterquartier.

Unersetzbare Ökologen

„Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr.“

Biene bei der Arbeit
Fleißige Biene im Obstgarten (© photographiero – fotolia.com)

Das soll Albert Einstein einmal gesagt haben, und damit kann er durchaus Recht haben. Denn ohne Bienen würde über kurz oder lang unsere gesamte Versorgung mit Nahrungsmitteln zusammenbrechen. Der Großteil aller Wild- und Nutzpflanzen wird von Bienen bestäubt. Viele von ihnen würden ohne Bienen aussterben und damit auch viele Tiere, die in der Nahrungskette von ihnen abhängig sind. In einigen Ländern sind Bienen heute schon so selten geworden, dass manche Nutzpflanzen in mühsamer Kleinarbeit von Hand bestäubt werden müssen, sofern das überhaupt geht.

Die Wilden

Hummel beim Bestäuben von Tomaten
Diese Hummel arbeitet im Tomaten-Business (© vallefrias – shutterstock.com)

Neben der Westlichen Honigbiene, die typischerweise für die Honigproduktion gezüchtet wird, gibt es natürlich noch zahlreiche andere, wildlebende Arten, die ebenfalls fleißig am Bestäuben sind. Einige von ihnen gibt es auch in unseren Breiten, wie etwa Blattschneiderbienen oder Sandbienen mit ihrem charakteristischen rotbraunen Pelz am Nacken. Auch die dicken Hummeln gehören zur Familie der Echten Bienen, und auch sie sind wichtige Bestäuber – mittlerweile werden sie ebenfalls in Obst- und Gemüseplantagen, vor allem für Tomaten, gezielt zur Befruchtung eingesetzt.

Alltag einer Biene

Überhaupt ist das ganze kurze Leben der Arbeitsbienen mit emsigem Schaffen ausgefüllt. Im Sommer werden sie nur rund sechs Wochen alt – die Winterbienen, die im Herbst schlüpfen, überleben bis zum Frühling und müssen dann helfen, den Stock wieder in Schwung zu bringen. Eine Arbeitsbiene macht zuallererst vier Tage Putzdienst im Stock. Dann wird sie zum Füttern der Larven eingesetzt, anschließend arbeitet sie im Lager und verstaut den angelieferten Nektar in den Zellen. Danach ist sie für den Bau und die Instandhaltung der sechseckigen Waben zuständig. Zuletzt macht sie vier Tage Wachdienst am Stockeingang, und dann erst wird sie zum Sammeldienst eingeteilt.

Bienen vor dem Stock
Reger Verkehr vor dem Eingang zum Bienenstock (© Ollinka – shutterstock.com)

Wohlgemerkt gilt das alles für die Arbeitsbienen, also die weiblichen Bienen. Die männlichen Drohnen sowie natürlich die Königin haben einen ganz anderen Lebensrhythmus. Jedenfalls sind die sozialen Strukturen innerhalb eines Bienenstocks wirklich spannend – da könnten wir sicherlich so einiges lernen, was Zusammenarbeit und -leben betrifft. Interessantes rund um Bienen findet sich zum Beispiel auf der Webseite Der Bienenschutzgarten.

Bienen-Watching

Fleißige Biene
Fleißige Biene beim Sammeln – man beachte die „Pollenhöschen“ (© Ratikova – shutterstock.com)

Haben Sie schon mal eine Biene beobachtet? Wie sie von Blüte zu Blüte fliegt, da hineinschaut, dort probiert, sich dann für eine entscheidet, ihren Rüssel eintaucht und den Nektar einsaugt? Wie ihre Hinterbeinchen danach dick mit gelbem Blütenstaub ummantelt – wie ein „Pollenhöschen“ – sind?

Hotel für Bienen und Nützlinge
„Hotel“ für Bienen und andere Nützlinge (© M. Schuppich – fotolia.com)

Oder hängen Sie in Ihrem Garten oder auf dem Balkon ein Insektenhaus für Wildbienen auf. Schon bald werden die ersten Bewohner einziehen, ihre Eier ablegen und die Bruthöhlen verschließen. Ein ständiges Kommen und Gehen, „Verhandlungen“ um einzelne Zellen, Bienen bei der Mörtelarbeit – es ist faszinierend, ihnen dabei zuzusehen. Man sollte allerdings nicht zimperlich sein, wenn man ihnen nahekommt, auch wenn Wildbienen üblicherweise nicht stechen.

Und zu einem Hotel, das auf sich hält, gehört natürlich auch ein Hotelgarten: Lassen Sie doch mal ein Fleckchen in Ihrem Garten als „wilde Wiese“ stehen – unzählige Wiesenblumen und Wildkräuter werden blühen und Bienen und Schmetterlinge anlocken. Oder pflanzen Sie bunte Sommerblumen als „Bienenfutter“, das sieht schön aus und ist zugleich nützlich.

Bienen auf Briefmarken

Viele Länder haben die nützlichen Helfer schon auf Briefmarken gewürdigt. Besonders nett finde ich die Bienenmarke aus der Schweiz, passenderweise sechseckig-wabenförmig. Oder auch die dicke, pelzige Hummel aus Großbritannien. Ganz anders dagegen die kindliche Briefmarke mit der Comic-Biene aus Japan.

Und weil es fast überall auf der Welt Bienen gibt, gibt es natürlich aus vielen Ländern auch Briefmarken dazu:

Den Bienen hat die Österreichische Post auch ein XL-Markenheft mit dem Titel „Faszination Biene“ gewidmet, das allerlei Wissenswertes über die nützlichen kleinen Flieger und ihre wertvolle Arbeit als Honiglieferanten enthält.

Faszination Biene ein Markenheft der Österreichischen Post
Faszination Biene: ein Markenheft der Österreichischen Post
Markenheft Biene Innenseite
Bienen sind nicht nur wichtige Bestäuber, sondern auch Honiglieferanten

 

Comic-Biene: die Biene Maja

Originell ist die Puzzlemarke der Österreichischen Post, die zwar keine echte Biene, aber dafür die Biene Maja und ihre Freunde Willi, Flip und Thekla (sofern man die Spinne als Freundin bezeichnen kann) zeigt. Außerdem hat diese Marke etwas ganz Besonderes, und zwar einen Augmented-Reality-Effekt. Mit einer kostenlosen App (Suche nach „Markenpuzzle App“) kann man die kleine Biene in 3D auf der Markenoberfläche tanzen lassen – moderne Technologie für ein kleines, naturverbundenes Tierchen.

Puzzlemarke Biene Maja Augmented Reality
Die Puzzlemarke lässt mit Augmented-Reality-Effekt die Biene Maja tanzen (© Österreichische Post)

Jetzt Teilen

Das könnte Sie auch interessieren …

Kommentare