Frühling in der Philatelie

Lust auf Frühling? Der Winter dauert einfach schon zu lange. Es ist kalt und nass. Wir können wegen der Coronapandemie immer noch nicht das tun, was wir gerne tun würden. Wir sehnen uns nach dem Frühling und nach der Sonne, und endlich sind die ersten Anzeichen einer wärmeren, schöneren, freundlicheren Jahreszeit bemerkbar: die ersten Pflanzen sprießen zaghaft und sogar die ersten bunten Blüten sind zu sehen.

Bunte Blumen im Frühling

Schneeglöckchen, Winterlinge, Primeln – sie sind die ersten Frühlingsboten, die ihre weißen, gelben oder lila Köpfchen oft sogar tapfer durch den Schnee schieben oder in der grauen Wintererde aufleuchten. Dann geht es meist recht rasch: Krokusse, Narzissen, Hyazinthen, Tulpen – und bald ist die Farbenpracht nicht mehr zu übersehen und der graue Spätwinter vergessen. Endlich kann man wieder im Garten werken, und allmählich sieht man auch die ersten Bienchen herumschwirren, die sich ebenfalls über die Futterquellen freuen.

Ein philatelistischer Frühlingsgruß ist auf jeden Fall die diesjährige Treuebonusmarke für 2020, die die Österreichische Post für ihre treuen Abonnentinnen und Abonnenten ausgibt: Die attraktive Kamelie ist darauf zu sehen. Ungewöhnlich an ihr ist ihre Blütezeit im Spätwinter oder Frühling. Manche Sorte blühen sogar, wenn noch Schnee liegt – vor allem in ihrer ursprünglichen Heimat Ostasien, und da ihre abgefallenen roten Blüten im Schnee an Blutstropfen erinnern, ist die Kamelie in Japan auch ein Symbol für den Tod. Grundsätzlich ist sie aber ein Sinnbild für Schönheit und Eleganz, wegen ihrer rosenähnlichen Blüten wird sie auch als „Rose des Winters“ bezeichnet. Alexandre Dumas setzte der Kamelie in seinem Roman „Die Kameliendame“, der auch die Vorlage für Giuseppe Verdis Oper „La Traviata“ war, ein literarisches Denkmal. Die Treuebonusmarke ist übrigens nicht im Handel erhältlich, sondern ist ein Bonusgeschenk zu einem Briefmarkenabonnement der Österreichischen Post.

Philatelistische Blumengrüße

Auch das Veilchen gehört zu den ersten Blühpflanzen im Frühling. Es duftet nicht nur gut, es gilt auch im Brauchtum als Frühlingsbote und allgemein als Symbol für Bescheidenheit und Anstand. Eine kulinarische Spezialität sind übrigens kandierte Veilchen, für die schon Kaisersin Sisi geschwärmt haben soll. Auch auf Briefmarken wurde das Veilchen schon viele Male verewigt, unter anderem als vom Wiener Maler Hans Strohofer gestaltete Marke aus der Serie „Heimische Blumen“, die in Österreich 1948 verausgabt wurde. In der gleichen Serie wurden auch andere Frühlingsblumen dargestellt: die Primel, das Buschwindröschen und der Krokus.

Auch die Dauermarkenserie „Blumen“ aus dem Jahr 2007 punktet mit einem Veilchen auf Briefmarke und mit einem Bouquet aus Frühlingsblumen, nämlich Schlüsselblume, Leberblümchen und Seidelbast.

Liebeserwachen im Frühling

Ein Markenblock der etwas anderen Art zum Thema Frühling sagt „Ich hab dich lieb“. Frühling und Verliebtheit passen seit jeher sehr gut zusammen: Die Natur erwacht, alles beginnt von Neuem zu wachsen und zu blühen. Auch auf diesem Markenblock, den die Österreichische Post 2019 verausgabt hat, ranken sich frische Blumen um den Markenblock, Vögel zwitschern die Liebeserklärung hinaus, und bunte Herzen symbolisieren die Liebe, die hier beschworen wird. Abgesehen von der romantischen Liebe kann ein „Ich hab dich lieb“ auf Briefmarke für jede Art von Briefen, Geburtstagskarten oder Postkarten verwendet werden – vorausgesetzt, sie adressieren einen Menschen, mit dem man liebevoll verbunden ist.

Frühlingsblumen und Blumen im Allgemeinen sind jedenfalls ein beliebtes Thema bei Briefmarkensammerlinnen und -sammlern. Sie ergeben auf jeden Fall wunderschöne Motive, egal ob als Foto oder gezeichnet, und sie bringen ein wenig Frühlingsstimmung in unseren Alltag.