Fische und Briefmarken sind eine interessante Kombination, denn ein Fisch gibt ein hervorragendes Briefmarkenmotiv ab. Hier geht es aber weniger um die spektakulär-bunten tropischen Fische, sondern um den wohlbekannten und wohlschmeckenden Kabeljau.
Fischige Rarität
Eine ganz besondere Briefmarke zum Thema Fisch wurde unlängst auf den Färöer-Inseln herausgegeben: die weltweit erste Fischleder-Briefmarke. Sie sieht aus wie eine normale Briefmarke, mit dem feinen Unterschied, dass ein kleines Stück echte, gegerbte Fischhaut vom atlantischen Kabeljau darauf angebracht ist. Die Fische dafür wurden vor der Küste der Färöer gefangen. Da kann man nur dankbar sein, dass das keine „Duftmarke“ ist …
Fish & Chips
Der Kabeljau, auch Dorsch genannt, ist uns ja üblicherweise nur vom freitäglichen Menü „Gebackener Kabeljau mit Kartoffelsalat“ geläufig, oder auch in viereckiger Form als Fischstäbchen vom „Käptn-Nemo“-Kinderteller.
Besonders beliebt ist der Kabeljau natürlich auch in der britischen Version als frittierte Fish & Chips, die zur Fettaufsaugung ja gerne auf Zeitungspapier serviert werden. Dabei ist er ein ganz schön imposanter Fisch, der bis zu 1,5 Meter lang und bis zu 50 Kilogramm schwer werden kann. Da gehen sich schon einige Fischstäbchen aus!
Von Stock- und Backfischen
Als Stockfisch bezeichnet man getrocknete Fische (Klippfisch wird zusätzlich noch eingesalzen). In der portugiesischen Küche spielt der Bacalhau eine wichtige Rolle: getrockneter und gesalzener Kabeljau, der z. B. als Bacalhau de Natal mit Kartoffeln, Karotten und Kohl ein traditionelles Weihnachtsgericht ist.
Umgangssprachlich nennt man Stockfisch auch jemandenen, der eher langweilig ist und nichts redet – eben wie ein getrockneter Fisch, der ja meist auch nicht sehr gesprächig ist.
Der Backfisch hingegen ist das panierte, herausgebackene Filet, ein saftiger Fisch in einer knusprigen Hülle – oder auch ein junges Mädchen, in einer etwas „altbackenen“ Sprechweise.
Fisch auf Marke
Um nicht allzu sehr abzuschweifen und beim Fisch als Nahrungsmittel zu bleiben: Kabeljau spielt auch in Neufundland eine ganz wichtige ökonomische Rolle, daher gibt es dort auch besonders viele Briefmarken zum Thema Fischen.
Aber natürlich gibt es auch in anderen Ländern Briefmarken mit Fischen. Der Kabeljau – der ja im Nordatlantik zu Hause ist – ist auch auf vielen nordeuropäischen Briefmarken vertreten, z. B. 2016 in Deutschland in einer Serie „Heimische Salzwasserfische“ gemeinsam mit Scholle und Hering:
Südliche Länder haben sich eher den tropischen Fischen verschrieben. Australien mit seinen bunten Fischen im Great Barrier Reef hat da natürlich auch entsprechend farbenfrohe Briefmarken anzubieten – hier nur ein Beispiel dafür, ein Doktorfisch auf Briefmarke. Diese exotischen Fische geben natürlich ganz wunderbare Briefmarkenmotive ab, mit denen der eher unauffällige Kabeljau nur schwer konkurrieren kann.
Außer natürlich er legt sich wirklich ins Zeug und lässt ein bisschen Haut sehen – siehe Fischledermarke von den Färöern. Oder er verkleidet sich als wirklich bunter Fisch, so wie in der Schweiz der Regenbogenfisch des berühmten Schweizer Bilderbuchautors und Illustrators Marcus Pfister.