Es ist so weit: Die Zeit der Hasen ist wieder da. Im Wald kommen die kleinen Häschen zur Welt, im Garten hoppelt der Osterhase und versteckt fleißig bunte Eier, und auch auf Briefmarken findet man den einen oder anderen Hasen.
Kommt ein Hase gehoppelt
Oder auch ein Kaninchen – das ist für die meisten Menschen schwer zu unterscheiden, spielt aber in unserem Zusammenhang auch keine Rolle. Daher wird auch in diesem Artikel da nicht wirklich auf die korrekte Terminologie geachtet, also hoffentlich fühlt sich kein Hase und kein Kaninchen dadurch auf den Bommelschwanz getreten!
Der Hase und die Eier
Traditionell bringt ja im deutschsprachigen Raum der Osterhase die bunten Ostereier, oder besser gesagt, er versteckt sie, damit die Kinder sie dann suchen können. Was genau jetzt der Hase mit den Eiern zu tun hat, dazu gibt es viele Theorien, viele davon natürlich mit religiösem Hintergrund.
Jedenfalls sind sowohl das Ei als auch der Hase Symbole für Fruchtbarkeit. Im Frühling, so um die Osterzeit herum, erwacht die Natur quasi wieder aus ihrem Winterschlaf und überall blüht neues Leben auf – da bietet sich das muntere und fortpflanzungsfreudige Häschen natürlich als Symboltier an.
Hasen zum Kleben
Einer der berühmtesten Hasen der Welt ist sicherlich der von Albrecht Dürer gemalte „Junge Feldhase“, der „Dürer-Hase“, ein Aquarell aus dem Jahr 1502, das heute Zeichenblöcke ziert und daher wohl jedem Kind bekannt ist. Naturgetreu und ungeheuer detailliert ist der Hase dabei abgebildet. Die Österreichische Post hat den Dürer-Hasen 1969 auch auf einer Briefmarke verewigt. Ebenfalls sehr realistisch der Feldhase auf der russischen Briefmarke und die deutschen Hasenkinder aus der Serie Tierkinder, während die gezeichnete Schweizer Hasenversion aus einer ganzen Serie von Tierbriefmarken bunt und niedlich wirkt.
Ostern auf Briefmarken
Der Osterhase als Briefmarkenmotiv ist gar nicht so verbreitet, wie man annehmen würde. Meist werden zu Ostern religiöse Motive abgebildet, manchmal auch bunte Eier. Ein paar Osterhasen habe ich aber dennoch gefunden.
Ein ganz besonderer Markenblock ist die Osterhasenpuzzlebriefmarke aus Österreich aus dem Jahr 2015 – nicht nur ein Zungenbrecher, sondern auch eine kreative Idee, damit kann man seine Osterpostkarten mit Puzzleteilen frankieren, die jeweils ein fleißiges Osterhäschen zeigen.
Im Vergleich dazu die wohl älteste österreichische Osterbriefmarken aus 1949, die in der Serie „Glückliche Kindheit“ erschien. In der Nachkriegszeit war die Sehnsucht nach Normalität groß, daher auch diese Serie, aus der es auch Motive zum Thema Weihnachten, Nikolaus und Geburtstag gibt – alles Ereignisse, die für Kinder damals wohl auch ohne große Geschenke noch größere Bedeutung hatten als heute.
Bunt und fröhlich dagegen die österlichen Briefmarken aus der Tschechischen Republik und aus Deutschland. Die deutschen Ostermarken wurden 2014 vom Kölner Cartoonisten Peter Gaymann gestaltet. Und vielleicht keine Ostermarke, aber auch witzig: die französische Briefmarke mit der Fahrrad fahrenden Hasenfamilie – Umweltbewusstsein auch im Tierreich!
Besonders nett ist auch die Osterhasengeschichte in einem Markenheft der Österreichischen Post: Adalbert Löffel, der Obermalermeister für die Ostereier, verletzt sich die Pfote und kann die Eier nicht rechtzeitig bemalen. Ein paar freche Hasenkinder helfen ihm dabei ganz unerwartet aus der Patsche.
Britischer Hase
Ein ganz besonderer Hase ist Peter Rabbit, oder Peter Hase, wie er auf Deutsch genannt wird. Die Figur wurde von der englischen Kinderbuchautorin Beatrix Potter erfunden und in netten Geschichten und liebevollen Illustrationen zum Leben erweckt. 1902 wurde „The Tale of Peter Rabbit“ erstmals herausgegeben, seitdem zählen die Geschichten um Peter und seine Familie zu den Kinderbuchklassikern. Die britische Post widmete dem kleinen neugierigen Hasen eine Briefmarke anlässlich des Jahres des Kindes 1979.
Aber auch in Japan hat der kleine Hoppelhase viele Freunde und deshalb eine eigene Briefmarkenserie, die auch mit runden oder eiförmigen Formaten punktet und verschiedene Szenen aus dem Kinderbuch zeigt.
Zoologisches zum Hasen
Und natürlich auch zum Kaninchen – siehe oben. Wussten Sie, dass der Hase kein Nagetier ist? Dabei stellt man sich ein Hoppelhäschen doch immer Karotten nagend im Gras sitzend vor … Zoologisch gesehen gehören Hasen und Kaninchen zu den Hasenartigen, nicht zu den Nagetieren. Und Kaninchen sind eine Gattung innerhalb der Familie der Hasen, also dann eigentlich doch irgendwie wieder Hasen, während der Feldhase zu den Echten Hasen gehört. Klingt alles sehr kompliziert – Fakt ist, dass Hasentiere in welcher Form auch immer schöne Briefmarkenmotive abgeben und zweifellos niedlich aussehen.
In diesem Sinne – Frühling ist’s, und der sollte genossen werden!