Tier und Natur
Schmetterlinge Flügel
Michaela 23.2.2017

Schmetterlinge: Bunt und kreativ – wie eine Briefmarke

Von Spannern, Schwärmern und Spinnern – was auf den ersten Blick nach einem Artikel über Perversionen aller Art oder zumindest über fragwürdige Verhaltensmuster klingt, ist eigentlich ganz harmlos und auch wunderschön anzusehen. Es geht nämlich um Schmetterlinge – und natürlich auch um Briefmarken.

Täuschen und Tarnen

Pappelschwärmer mit perfekter Tarnung
Manche Schmetterlinge tarnen sich perfekt (© M. Obermeier)

Unlängst sah ich an einer Holzwand etwas, das wie ein welkes Blatt aussah. Erst nach genauerem Hinsehen stellte sich heraus, dass es ein Falter war. Keiner von der bunten Art, sondern einer, der sich perfekt tarnen kann. Meist denkt man aber beim Begriff Schmetterling zuerst einmal an die auffälligen farbenprächtigen Exemplare.

Schmetterlinge: bunt und vielfältig

Diese farbenfrohen, unglaublich vielfältigen kleinen Flieger gehören zu den wenigen Insekten, mit denen die meisten Menschen kein Problem haben: Sie stechen und beißen nicht, und sie sehen nicht gruselig aus – ganz im Gegenteil. Schmetterlinge gibt es von winzig klein und unscheinbar bis beeindruckend groß und mit einer unglaublichen Farbenpracht.

Und die Raupen können ebenfalls mit außergewöhnlichem Aussehen punkten: einfarbig, gestreift, glatt oder borstig – alles ist möglich! Die unauffälligsten Schmetterlinge haben ja oft die ausgefallensten Raupen − oder umgekehrt. Beim Monarchfalter allerdings können sowohl die Raupe als auch der „fertige“ Falter mit bunten Streifen punkten.

Zu den größten Schmetterlingen gehört der Atlasspinner mit seinen beachtlichen 30 Zentimetern Flügelspannweite und seinem prächtigen Muster. Er ist aber nicht in unseren Breiten zu finden, sondern in Südostasien.

Atlasspinner
Der Atlasspinner: mehr als eine Handvoll Schmetterling (© bennyartist/shutterstock.com)

Kreative Falter

Aber die kleinen Flieger sind nicht nur prächtig anzusehen, sondern sie warten auch mit besonders kreativen Namen auf – darunter finden sich eben besagte Spanner, Spinner und Schwärmer neben zahlreichen anderen Familien.

Die Spinner und die Spanner

Schmetterlinge Großes Jungfernkind
Widersprüchlich: Großes Jungfernkind (© gemeinfrei/Wikimedia)

Der wohl berühmteste Spinner ist der Seidenspinner, auch Maulbeerspinner genannt, dessen Raupen für die Erzeugung von Seide gezüchtet werden. Zu den Spannern zählen zum Beispiel die Jungfernkinder – Nachtfalter, die jedoch tagaktiv sind. Eine auch was den Namen betrifft offenbar etwas widersprüchliche Art, aber zweifellos hübsch anzusehen.

Die Schwärmer

Besonders putzige Schwärmer sind die Taubenschwänzchen: Man sieht sie manchmal scheinbar unbeweglich vor einer Blüte schweben und mit ihrem langen Rüssel Nektar saugen. Sie flattern so schnell, dass man die Flügel gar nicht mehr sieht – fast könnte man sie für winzige Kolibris halten, mit dem Unterschied, dass es die Taubenschwänzchen auch bei uns gibt.

Taubenschwänzchen
Wie ein Mini-Kolibri: das Taubenschwänzchen (© Jerzy Strzelecki/CC BY-SA 3.0)

Hierher passt auch der Hummelschwärmer auf einer österreichischen Briefmarke aus 2008.

Schmetterlinge auf Briefmarke Hummelschwärmer
Der Hummelschwärmer auf Briefmarke

Und der oben schon präsentierte unauffällige Falter an der Holzwand, der sich so gut tarnt, ist ebenfalls ein Schwärmer, und zwar ein Pappelschwärmer − was nicht weiter verwunderlich ist, steht die Holzwand doch unter einer riesigen Pappel.

Noch mehr interessante Namen gefällig?

  • Echte Sackträger (Psychidae) – Schwerarbeiter?
  • Wurzelbohrer (Hepialidae) – wer denkt da nicht gleich an den Zahnarzt?
  • Wickler (Tortricidae) – kein Werkzeug zum Lockendrehen, sondern er begegnet uns z. B. im Apfel als Wurm bzw. Larve des Apfelwicklers.
  • Federgeistchen (Alucitidae) – ihre Flügelchen sehen wie ein Federkleid aus.
  • Zünsler (Pyralidae) – wie der berüchtigte Buchsbaumzünsler, Feind aller Vorgartenbesitzer.
  • Glucken (Lasiocampidae) – angeblich sehen sie wie eine brütende Henne aus, wenn sie ihre Flügel gefaltet haben, daher der Name.
  • Eulen (Noctuidae) – meist nachtaktiv, groß und unauffällig gefärbt, wie Eulen eben.

Schmetterlinge auf Briefmarken

Mikrowelt der Schmetterlinge
Einblick in die Mikrowelt: die Fühler des Nachtpfauenauges

Und wie könnte man Schmetterlinge einfacher und ohne schlechtes Gewissen sammeln als auf Briefmarken? Ohne sie mühsam zu einzufangen und womöglich noch aufzuspießen, kann man sich eine bunte und internationale Sammlung zulegen. Mit ihrer Farbenpracht geben Schmetterlinge wundervolle Briefmarkenmotive ab – nicht nur die bunten Falter selbst, sondern auch Detailaufnahmen wie z. B. die Fühler des Nachtpfauenauges aus der Serie „Mikrowelten“ der Deutschen Post (2016):

Zu guter Letzt noch ein paar schöne Schmetterlingsmarken, einfach um Lust aufs Sammeln zu machen:

Briefmarken Schmetterlinge Ungarn
Ganz besonders bunte ungarische Schmetterlingsbriefmarken

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